Um Fischleder herstellen zu können brauche ich grundsätzlich einfach eine Fischhaut. Die Fische welche ich verarbeite, fange ich entweder selbst oder werden mir von Angel-Kollegen oder Interessierten zur Verfügung gestellt.
Es gibt verschiedene Wege, um an eine saubere Fischhaut zu kommen. Am einfachsten ist es, den ausgenommen Fisch zu entschuppen, ihn anschliessend zu filetieren und die Fischhaut ab zu ziehen. Nach diesem Schritt kann die Fischhaut entweder direkt weiter verarbeitet werden oder im Tiefkühler gelagert werden. Ein sehr wichtiger Schritt um die Fischhaut für die Verarbeitung vorzubereiten. ist das säubern der Häute. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten und Verfahren, welche meist recht aufwändig sind und über mehrere Tage dauern.
Der Weg vom Fisch zum Fischleder…
Die gereinigten Häute werden für mehrere Wochen in unterschiedlichen Gerbsude eingelegt und regelmäßig gewendet, damit schönes und hochwärtiges Fischleder entsteht.
Bei meinen Gerbverfahren verwende ich ausschließlich natürliche Gerbstoffe wie Kräuter, Baumrinde, Sträucher oder Pilze. Chromsalze kommen bei mir nicht zum Einsatz. Im Laufe des Gerbprozesses verändert sich die Struktur der Fischhaut hin zum Fischleder.
Das Fischleder ist einiges strapazierfähiger und robuster als die Fischhaut selber. Um nach dem Gerben aber ein geschmeidiges Leder zu erhalten, werden die Häute während dem Trocknungsprozess immer wieder kräftig gewalkt.
Durch die Faserstruktur, welche quer übereinander liegend ist, ist Fischleder um einiges wiederstandsfähiger als beispielsweise Rindsleder, wo die Faserstruktur parallel angeordnet ist. Dadurch hat Fischleder, wenn man gleiche Lederstärken und Gewichte vergleicht, eine grössere Festigkeit als andere Leder Sorten.